Unsere Kroatienreise begann etwas hektisch an diesem 1. Juli 2007 ! Im Bus bemerkte ich, dass ich den Führerschein nicht in das Reiseportemonnaie genommen habe ... Sche....!!! Also nichts wie zurück, doch der direkte Anschluss-Zug in Luzern war schon weg ... :-( doch irgendwie via Basel, Dank sei meinem lieben Stef-Reiseorganisations-Genie, schafften wir es doch noch rechtzeitig zum Stuttgarter Flughafen auch wenns nur noch knapp eine 1/2 Std. vor dem Einsteigen ins Flugzeug war :-)
Nun sichtlich erleichtert, sind wir doch noch gut in Zagreb und mehr oder weniger sicher gelandet und nahmen unsern niegelnagel neuen Miet-Opel Corsa in Empfang:-) es durfte losgehen... ! Flott fuhren wir gleich Richtung Westen via Rijeka ans Meer und übernachteten dort im reservierten Hotel in Opatija, ein Standard den ich für Kroatien irgendwie erwartet hätte, was aber unsere späteren Erfahrungen böse widerlegten… für viel weniger Geld, viel mehr zu bekommen in Privatunterkünften Appartmanis! Das Städtchen war aber sehr schön grün angelegt und der schmucke Hafen lud auch ein zum Flanieren am Abend und wir genossen unseren ersten verdienten Sonnenuntergang mit einem kühlen Glas Wein am Meer...endlich Ferien! :-))
Unsere Reise ging nun gemütlich zwei Wochen lang weiter Richtung Süden alles der Küste nach.. wir wollten einmal da oder dort verweilen, eben wo es uns gerade gefiel! Vor der Küste hatten wir bereits den Blick auf die vorgelagerten Inseln Krk, Cres. Viele Ausblicke auf wunderschöne Buchten und das sehr klare saubere türkisfarbene Meer lud immer wieder zum verweilen und bädele ein ..wow! war das herrlich:-) Sehr verwunderte uns die Qualität der Strassen überall, obwohl diverse halsbrecherische Überholmanöver Rowdies bei uns mehr als nur Kopfschütteln auslösten!
Die erste Insel Insel Krk war auch nur durch eine lange, imposante Brücke getrennt und wollten wir einwenig beschnuppern. Anfänglich recht karg, dann aber doch sehr üppig die Landschaften, vorbei an Olivenhainen, an ganzen Feldern und Hängen vorbei mit Rebbergen, immer wieder aufgelockert durch kleine gepflegte Dörfer. Der Küste entlang gings weiter Richtung Split mit einigen Zwischenhalten in schmucken idyllisch gelegenen Hafenstädtchen bis Kovaci, wo wir die Fähre benutzen auf die Insel Pag. Ein sehr lang gezogene, dünne Halbinsel welche sich aber im innern aufspaltet, mit einem riesigen See, welcher als Badeparadies mit feinem weissem Kiesel, ein richtiges Mekka für Badefreudige war! Natürlich holten wir uns dort auch etwas Ferienbräune. Der Kiesel war so fein, dass man knöcheltief einsank wenn man ins Meer watete.... herrlich der Strand und das Wasser.
Unsere Reise führte uns weiter diese lange Insel südwärts nach Nin und Zadar. Zadar, war dann auch Ausgangpunkt für ein sich lohnenswerter Abstecher ins Landesinnere, in einen der zahlreichen Nationalparks. Die Krker Seen und Wasserfälle sind sehr eindrücklich und die Besucher werden mit Schiffen mit einer halbstündigen Zufahrt zum Ort des Geschehens gebracht. Der Anblick des rauschenden Spektakels belohnt einem einwenig, über die Horden der Touristen hinwegzusehen, vor allem wenn diese nur im Bikinistring gekleidet und hängenden nackten Bierbäuchen rumlaufen :-( Man kennt nichts!... Doch die Spreu trennt sich sehr schnell vom Weizen, denn man konnte einen toll angelegten Steg mit Treppen und Steinstufen den Berg hinaufwandern und schied mal die Flipflop Tourist aus :-) Dort oben war dann auch Natur pur, nur das Rauschen lauschiger Bächlein, überall zusammenfliessend und wieder eine Stufe runterstürzende Wasserfälle. Durch stark mit Moose bewachsener Boden und Schilfe, schön trocken geführt für die Wanderer und doch schien alles mit kleinen Seen irgendwie fliessend verbunden zu sein. Wunderschön dort Stunden zu verweilen und zu geniessen.
Zurück an die Küste ging’s nach Spilt. Eine tolle herausgeputzte Stadt. Im Hintergrund schon fast Skyline ähnliche Grosstadtverhältnisse, doch die Altstadt hat noch einen sehr ursprünglichen Charakter behalten, auch wenn man die Promenade mehr als sehr mondän gestaltete. Die riesigen quadratischen Marmorplatten der Flaniermeile waren so poliert, dass man schon fast ausschlipfte, weil alles aalglatt ist und die Sonne blendete ganz schön! Im Boden dann ganz Hightech eingelegte blaue Spots, welche nachts alle weissen "Salon" Tischchen von unten zum Erleuchten bringen. Geil dieser Anblick und die genau symmetrischen angeordneten Beschattung der Kaffees bekommt ein ganz edler Touch dadurch! Das Preisniveau hier in der Stadt natürlich einiges höher und all die riesigen Jachten und "schwimmende Einfamilienhäuser" im Hafen angelegt, verrieten nicht nur Rucksacktouristen. Doch man gönnte sich den Luxus, auch mal in einem ganz noblen Zimmer "Royal" zu übernachten. Geil :-) Danke mein Schatz!
Unser grüner Flitzer brachte uns dann via Fähre auf die Insel Brac. War die Insel auf der einen Seite absolut kahl und nur von Steinen besiedelt, zeigte sie sich über dem Berg auf der anderen Seite eine sehr grüne bewachsene Insel mit viel Weinanbau und alten knorrigen Olivenbäumen.. Nordwärts ging’s zum Hafenstädtchen Milna. Gestärkt dort mit einem feinem Cappuccino und ein paar netten Foto-Sujets mit türkisblauem Meer und Pinienbäumen hinausragend, wollten wir nur noch eins, bald möglichst das schöne, kühle (26°) blaue Wasser auch zu geniessen und zwar am tollen Strand von Bol. Eine lange schneeweisse sichelförmige Landzunge aus weissen Kieselsand war mehr wie Lohn für die Fahrt dorthin und haben uns dort im Städtchen auch gleich eine private nette Unterkunft ausgesucht, um das tolle Nass und die Sonne richtig zu geniessen so wie uns Gott schuf. Ein recht kräftiger Wind brachte etwas Abkühlung am Strand und am Abend luden wieder zahlreiche tolle Restaurants direkt am Meer gelegen zum Essen ein...
Gestärkt und mit vielen tollen Impressionen ging’s wieder ab der Insel Brac via Fähre. Leider wieder zurück über Split, da die Fähren bereits mehr als voll waren (Hochsaison lässt grüssen) und uns das Warten um die Mittagszeit zu heiss war, ging’s weiter Richtung Dubrovnik. Aber zuvor gab’s noch einen Abstechertag auf die vorgelagerte Insel Hvar, auch ein Muss und weils soooo schön dort ist, machten wir gleich zwei Tage daraus. Nur ca. 20 km vor der Hauptstadt Hvar machten wir Halt um im Örtchen Stari Grad zu übernachten auch wieder in einer sehr gepflegten grosszügigen Privatunterkunft. Hvar mussten wir natürlich dann am andern Morgen erkunden. Der noch sehr alte Marktplatz im Zentrum des Städtchens mit speckigen, abgeschliffenen grossen Pflastersteinen hatte wirklich sehr viel Charme und gotische und venezianische Baustile säumten diesen Platz, wo man später sicher was für den hungrigen Magen fand in einem der zahlreichen Kavas und Restaurants :-) Der Hafen dann sehr turbulent mit jungem heiterem Volk an den zahlreichen Bars und Chilloutsbars. Man flanierte an den tollen Jachten vorbei, stöberte ein wenig in Souvenirläden rum ... sehen und gesehen werden, schien hier die Devise. Aber alles sehr gepflegt und dezent, man will ja auch dem gutbetuchtem Publikum etwas bieten. Die Türsteher an der Pforte vor den schön gemauerten weissen Fassaden direkt am Meer, verrieten uns, dass wir es nur bei einem Glas Wein, zum geniessen der Ambiente, besser beliessen :-) Am folgenden Tag erkundeten wir weiter die üppige Insel und machten aber später auch wieder ein längerer Halt für einen lauschig gelegenen Badespass im kristallklaren Wasser in Zvala!
Von Sucuraj ging’s wieder aufs Festland an der Rivieraküste Dalmatiens entlang bis nach Ston. Dort mussten wir natürlich bei grösster Hitze diese sehr imposante und zum Teil sehr schön restaurierte Stadtmauer und Festung, immerhin fast 6 km lang, hinauf- und hinunterkraxeln, aber immer wieder mit tollen Ausblicken auf das kleine alte Städtchen und die Salzentwässerungsseen. Selbst das Windchen hoch über der Stadt, vermochte keine Kühlung zu verschaffen, umso mehr schmeckte uns aber dann später das schöne kühle Bier, von einem "netten" leckeren Kroaten serviert, ganz besonders gut! na dann, Prost :-) Übrigens werden hier in diesen Seen für all die Feinschmecker und Gourmets Austern und Muscheln gezüchtet und kommen hier ganz besonders köstlich frisch auf den Tisch :-)
Vor unserem Tagesziel Dubrovnik wollten wir aber noch eine kleine Oase, ein recht grosser Park in Trsteno geniessen. Der einstige stolze Privatbesitz mit Villa und Nebengebäuden verfügt über zahlreiche exotische Pflanzen und sehr alte gewaltige Bäume, Sträucher, Kiefern, Zypressen, Zürgelbäumen und diverse Palmen... wirklich ein Prachtgarten zum etwas verweilen und geniessen. Selbst eine eigene Ölpresse- und Speicheranlage und eigene Wasserversorgung verfügte der herrschaftliche Sitz. Zahlreiche Steinskulpturen und Brunnenanlagen zierten das direkt ans Meer hinunterlaufende Anwesen. Wunderschön!
Jetzt waren’s nur noch wenige Kilometer bis Dubrovnik. Eine riesige weisse imposante Hängebrücke mit nur einem seitlichen Trägerprofil, verband die für uns schönste Stadt von der Dalmatischen Küste. Von weitem war schon die die grosse Stadtmauer mit Burg weit hinausragend ins Meer zu sehen, doch zuerst hiess es noch durch die bereits verstopfte Stadt mit dem Auto eine Bleibe zu suchen und das bereits um 15 Uhr! Alles stockte.... :-( Nachdem wir in einem bereits etwas ausserhalb gelegenen * * * Hotel mit einem Astropreis geschockt wurden, ging’s nur zwei Häuser weiter zu einem Privatappartmani. Und die Besitzern nahm uns dort so mega freundlich auf, plauderte einfach drauf los wie aus einer Maschinenpistole geschossen und nachdem sie uns das tolle, grosse sehr komfortable Appartement zu einem Spottpreis gezeigte hatte, stopfte sie uns auch noch voll mit Informationen rund um und über die Stadt, gab Tipps und Hinweise für Besuche für äusserst günstige Restaurants mit bester Küche für Fisch und allen Seegewürmern, versicherte aber im selben Atemzug, dass sie weder verschwägert noch eine Bekannte sei vom Besitzer des Restaurants dort und weiter ging’s mit Infos und das alles sehr schwungvoll auf einem Stadtplan gekritzelt und als I-Pünktchen, unser Glück sei es, dass ausgerechnet heute Abend ein grosses Feuerwerk im Hafen Dubrovniks stattfinden werde, so als Welcome für uns :-) Letztbesagteres haben wir auch an bester Aussichtsfront wirklich sehr genossen! Die ganze Stadt war in Feststimmung und war mit Fackeln an den Wänden beleuchtet und mit Salut-Schüssen von der Burg, wurden das Stadtfestival eröffnet und zahlreiche Einwohner und Touristen säumten das Geschehen. Am andern Tag wollten wir aber auch diesen sehr gewaltig angelegten Besetzungsring besteigen und erkunden was sich wirklich sehr lohnte. Man wandere buchstäblich auf den Dächern Dubrovniks herum, hatte man das Gefühl. Sehr schöne und zum Teil toll restaurierte Gebäude und Kirchen und Museen, waren immer wieder Blickfang für die Linse.
Nach einem Abstecher zu einem nächstgelegenen schönen Badeörtchen sagten wir dem Süden Ade :-( und fuhren, ausgenommen für ein paar tolle, kühlende Abstecher wieder ans Meer, praktisch auf unserer Rückreise zurück im Landesinnern nach Zagreb. Dort warteten aber weitere Highlight auf uns! Das Hinterland bietet eben auch zahlreiche Ausflüge in diverse riesige Nationalparks. Für Wanderer und Kletterer im Frühling und Herbst sehr ideal und beliebt, nach Angaben von Vermieter unterwegs auf der Reise. Der Grösste und bekannteste ist sicher der Nationalpark mit den Plitvicer Seen. Wenn man die Winnetou-Filme schon mal gesehen hat so kennt man diese Kulisse mit diesen Wäldern und nicht weniger als 16 fast aneinander gereihten Seeperlen. Blauer und klarer können Seen gar nicht mehr sein! Oft wusste man nicht, ob man eine Landschaft vertikal vor sich stehend hat, oder sich eben auch Gräser und umgekippte Tannen wirklich nicht spiegelten, sondern wirklich Real bis auf den Seegrund alles zu sehen war. Ein richtiges Phänomen, weshalb dieses Schutzgebiet zu Recht auch zum UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Die Besucherzahl ist auch enorm gross, aber es gibt sehr viele Möglichkeiten sich dort zu verweilen ...auf zig km angelegten Holzroststegen wandern, über Schilf, über Seen, an Wäldern vorbei und an riesigen Wasserfällen, Wassertreppen bis 4 Niveau verschieden, oder mit kleinen Schiffen von Ufer zu Ufer fahrend, dann wieder über Felstreppen hochsteigend um das ganze Paradies von oben zu bewundern und und und :-)
Für uns schon fast ein würdiger genialer Abschluss unserer Reise, denn Zagreb wo wir das Auto auch wieder abgeben mussten war die Stadt eher noch sehr "baufällig" und zerfallen. Klar das Parlament, das Gerichtsgebäude, ein paar Parks und die Banken waren fürstlich und auch im Zentrum hatte es sehr viele einladende Strassenkaffees, aber nur schon eine Hinterstrasse weiter, schien es sehr zu bröckeln an. Zahlreiche Stützpfeiler an den Wänden und diverse eingestürzte Dächer und Wände waren nicht selten der Anblick.
Kroatien hat sich uns aber im Ganzen als ein sehr tolles, sauberes, gastfreundliches Land gezeigt, mit vielen tollen farbigen Erinnerungen fürs Auge und das Herz! :-)