Hong Kong - Neuseeland - Australien - Japan (16. Februar bis 14. April 2015)
Alles begann etwas nervenaufreibend. Da wir, verrückt wie wir sind, noch kurz vor der Abreise zu unserem zweimonatigen Abenteuer einen Abstecher über das Wochenende nach Göteborg machten. Bereits auf dem Hinweg hatten wir Probleme und Germanwings musste ihren Vogel in Düsseldorf auswechseln. Ich dachte das dann wenigstens die Rückreise flotter voran ging, aber dem war auch nicht so. Das Flugzeug landete in Göteborg und danach ging nichts mehr. Zuerst sollten weitere Infos kommen, dann hiess es bald wissen wir mehr und dann kam die Durchsage der Flug nach Düsseldorf sei annulliert. Dank unserer langjährigen Reiseerfahrung haben wir uns schon vor der Durchsage langsam zum Ausgang begeben damit wir die ersten am Umbuchungsschalter waren. Als wir dort ankamen hiess es hier sind eure neuen Tickets. Unsere Route sollte also von Göteborg über München nach Düsseldorf führen, dort eine bezahlte Übernachtung und am Morgen dann nach Zürich. Alles in sistieren nützte nichts. Die Route sei so von Germanwings vorgegeben worden sagten die freundliche SAS Mitarbeiterin. In München landeten wir dann natürlich mit Verspätung. Wir versuchten trotzdem unser Glück beim Lufthansaschalter um unseren Umweg auf einen Direktflug ändern zu lassen. Gott sei Dank waren diese aber bereits vorher aktiv und buchten uns auf den verspäteten Flieger nach Zürich. Somit waren wir um Mitternacht zu Hause und ich konnte am Montag noch in Ruhe packen. (Jörgen hatte sein Gepäck bereits vorher schon gepackt)
Am Montagabend ging es dann los - dachten wir zumindest mal. Als wir am Gate warteten die frohe Botschaft:
infolge technischer Probleme verzögere sich das Boarding, nächste Mitteilung gegen 22.45 Uhr. Wer das Abflugregime in Zürich kennt weiss das wenn es um elf nicht mit boarden losgeht der Flug ziemlich sicher annulliert wird. Doch jemand schien uns gut gesinnt und wir konnten den Flug starten. Leider war dann auf dem 12‐stündigen Flug das Unterhaltungssystem defekt so dass mir dieser Flug (da ich nicht schlafen kann im Flieger) unendlich vorkam.
Hong Kong Wir landeten abends in Hong Kong was mir sehr entgegen kam. Nur noch ab ins Hotel und dann endlich schlafen lautete die Devise. Die Schnellbahn brachte uns auch Ruckzuck ins Stadtzentrum, dann aber aus dem Centralstationdschungel rauszukommen war doch eine Herausforderung. Wir meisterten sie dann doch irgendwie und ich durfte nach einem kurzen Imbiss endlich schlafen. Am nächsten Tag erkundeten wir die Stadt welche mehrheitlich in einem Nebelmeer lag (oder war es Smog?) Egal ‐ wir durchstreiften erst einmal die Parks, den Botanischen Garten und dann noch entlang der Waterfront welche aktuell eine riesige Baustelle ist. Da das chinesische Neujahr anstand waren viele Stadtbewohner ausgeflogen und die sonst pulsierende Metropole etwas ruhiger. Gott sei Dank war dies mal eine englische Kolonie und somit war alles neben Chinesisch auch noch in Englisch angeschrieben und auch die Leute waren zweisprachig. Am nächsten Tag gingen wir dann raus in den Vorort Tung Chung. Dort konnte man dann entweder hunderte Meter anstehen für einen Bus oder für eine
Gondelbahnfahrt hoch auf den Berg. Wer uns kennt weiss bereits das wir den Weg zu Fuss hinter uns legen würden. Also los ging es um die 6,5 Kilometer rasch zu erklimmen. Eine wunderbare Aussicht über den Flughafen und verschiedene Bays belohnte unsere Entscheidung den Ngong Ping 360 zu erwandern. Oben angekommen waren dann wieder die Heerscharen von Personen welche wie wir auch den Weg zum Tian Tan Buddha suchten. Dies ist eine der grössten Buddha Statuen mit 34 Metern Höhe. Auf dem Rückweg belohnten wir uns dann mit dem Bus und das Schlange stehen hielt sich noch in Grenzen. Am Folgetag wollten wir The Peak mit dem alten ehrwürdigen Tram erkunden. Doch auch hier waren wir nicht ganz alleine und mehrere hunderte Leute standen bereits an. Da ich keine Lust darauf hatte Zeit zu verschwenden gingen wir auch hier wieder zu Fuss hinauf. Die knappe Stunde Wanderung war ein wirkliches Erlebnis. Sobald wir das Häusermeer verlassen hatten ging es durch einen ruhigen dschungelähnlichen Weg hinauf. Oben angekommen waren dann die Massen wieder da und wir gingen schnurstracks weiter in den Park weiter oben. Traumhaft die Aussicht, aber extrem windig. Am nächsten Abend fand das Neujahrsfeuerwerk statt welches, so vermuten wir mal, richtig imposant war. Dank des auch an diesem Abend herrschenden Nebels konnten wir nur ein paar wenige Lichtbilder sehen. Dann hiess es auch bereits wieder Abschied nehmen. Ich war allerdings nicht ganz unglücklich da mein Bedarf an China damit mehr als gedeckt war. Die chinesische "Esskultur" werde ich nie verstehen werde und wenn man die Tische mit einem Schweinestall vergleicht ... aber lassen wir dies hier mal weg.
Neuseeland Der Flug von Hong Kong nach Auckland dauerte 11 Stunden. Die witzigen Safety Videos im Hobbitstyle waren cool und auch das Onboardsystem funktionierte bestens so dass ich meine wie immer schlaflose Nacht mit 3 Filmen und mehreren Musikprogrammen gut füllen konnte. Angekommen in Neuseeland kriegte ich dann eine gratis Wanderschuhreinigung bei der Immigration. Mit sauberen Schuhen machten wir uns auf den Weg zu unserer Vermietstation des mobilen Zuhause für die 3 kommenden Woche. Da es meine erste derartige Erfahrung ist ging ich mal vorsichtig optimistisch ran. Die nächsten Tage sollten zeigen das es dann die wohl mieseste Karre war welcher wir ergattern konnten. Das es schmutzig war ging ja noch ‐ das konnte man putzen, doch irgendwie roch es immer nach Urin und ich drehte schon halb im roten Bereich. Glücklicherweise fanden wir dann heraus was es war und repartierten diese Misere. Desweiteren durften wir bei einem etwas stärkeren Regenfall in
der Nacht Eimer aufstellen welche den Regen von der Decke auffing und den Fahrersitz mit Plastiksäcken abdecken damit Jörgen sich nicht komplett in einen nassen Stuhl setzen musste. Es gab auch noch weitere Beanstandungen, aber belassen wir es mal dabei ... Nun ging es los auf die über 4000 Kilometer lange Reise welche vor uns stand. Noch am gleichen Tag gingen wir zum nördlichsten Punkt der Nordinsel ‐ Cape Reinga. Ein Traum und die Übernachtung in einer wunderschönen Bucht war dann noch das i ‐Tüpfelchen. Am nächsten Morgen führte unsere Reise zu den Sanddünen und dem 90 Miles Beach. Auf den Sanddünen waren Touristen jeglichen Alters auf Brettern unterwegs die Dünen runter zu sausen. Die meisten davon hatten dann nach dem Zieleinlauf
mehr Sand im Mund als sonstwo. Eine witzige Darbietung. Wir entschlossen uns raus an den Strand zu gehen
welcher knapp eine Stunde entfernt lag. Ein wunderbarer Strand an welchem man gerne noch verweilen würde, doch unser Programm liess dies nicht mehr zu. Nach einer Nacht an einer Lichtung im Wald an der Hauptstrasse, in welcher uns die Lkw Fahrer immer wieder mal mit ein paar Huptönen aus dem Schlaf rissen, ging es weiter nach Auckland. Die Einfahrt in die Stadt mit dem Panorama des Häusermeers ist fantastisch und wir fanden
dann irgendwann auch mal einen Parkplatz damit wir die Stadt erkunden konnten. In einem Kaffee im Victoriapark genossen wir dann einen super Salat und wunderten uns über die Sportart welche ein paar Junge veranstalteten. Sie waren alle in eine Plastikkugel gepackt aus welcher oben der Kopf herausragte und unten die Beine
zum laufen frei waren. Es war eine Art Fussball welche sie spielten. Leider fanden wir den Namen nicht heraus,
falls ihn jemand kennt lasst es uns bitte wissen. (Nachtrag: man nennt es schlicht und einfach Zorbfussball. Danke Mirja). Das heutige Ziel war aber nicht Auckland sondern Roturua ‐ auch bekannt als die noch aktive geothermische Region von Neuseeland. Dort warteten wir dann über eine Stunde auf den Ausbruch eines Geysirs welcher das heisse Wasser über 30 Meter hochschleudert. Ein einzigartiges Erlebnis. Überall in dieser Stadt dampfte es und roch es leicht schwefelhaltig von den brodelnden Thermalquellen. Teilweise als heisse Seen sichtbar und teilweise als blubbernde Lehmblasen. Weiter ging es dann Richtung Lake Taupo. Ein wunderbar in die Landschaft eingebetteter See an welchem wir auch eines unserer traumhaften
Nachtlager aufschlugen. Ein Geheimtipp falls jemand mal nach Neuseeland fährt. Tags darauf riefen dann die Berge ‐ der Nationalpark Tongariro mit dem höchst gelegen Cafe Neuseelands auf 2200 m.ü.M. Wir erklommen
dann noch den Mount Ruapehu welcher noch ca. 200 Meter höher liegt von welchem wir ein unglaubliches Panorama über die gesamten Täler rundherum geniessen konnten. Was für eine Aussicht.
Über den Whanganui Nationalpark ging es dann weiter ins sehr windige Wellington. Wir waren etwas besorgt da am nächsten Morgen die 3‐stündige Fährenüberfahrt nach Picton anstand und wir beide nicht sonderlich seetauglich sind. Deshalb lenkten wir uns mit einem Besuch im Botanischen Garten ab. Mit der alten roten Drahtseilbahn ‐ ein Qualitätsprodukt aus Thun notabene ‐ ging es hoch auf den Hügel der Stadt. Der Garten war fantastisch und die Zeit verging wie im Flug. Die Nacht verbrachten wir dann in unserem Motorhome auf einem Parkplatz inmitten der Stadt welcher als Campingplatz ausgeschrieben und nicht gerade preiswert war. Für unsere Zwecke war dies aber Ok und als wir am nächsten Morgen aufwachten war der Wind weg. Die Überfahrt auf die Südinsel war ruhig und die Einfahrt durch die Inselgruppen vor Picton ein wahres Spektakel für jeden Naturfreund. In Picton erwartete uns dann Mark von der Autovermittlung. Auf unser Drängen hin fuhr er von Christchurch mit einem "neuen" Motorhome hoch und wir tauschten die Dinger aus. Das neue Auto war doch um Längen besser, aber nach wie vor nicht perfekt. Aber was solls, das Wichtigste war das es sauber war, nicht stank und wir vorwärts kamen. Danach fuhren wir durch kilometerlange Weinanbaugebiete des Malborough südwärts. Die nächsten Tage brachten uns dann in die Gletscherregion. Zuerst in den viel besuchten Franz Josef Gletscher (welcher auch dramatisch auf dem Rückzug ist wie verschiedene Schilder auf de Weg dorthin zeigen) und den Fox Gletscher welcher als kleiner Bruder des Franz Josef gilt. Der Anblick war schön, aber für mich als Schweizer eher nicht so imposant. Zu weit zurück geschmolzen waren die beiden Gletscher bereits. Was mich jedoch ins Staunen brachte war das es so warm war rund um die beiden Gletscher und diese trotzdem immer noch am Leben sind. Von dieser Region ging es dann weiter über den Haast Pass (mickrige 500 Meter hoch) nach Wanaka. Der einen der beiden Action- unnd Adventurestädten in dieser Region. Da es ein so prächtiges Wetter war entschieden wir uns ein wenig am Strand des Sees zu relaxen. Wunderbar und doch sehr ruhig trotz der Funsportsuchenden überall. Weiter ging unsere Reise am nächsten Tag in strömendem Regen nach Queenstown. Kurz davor riss der Himmel dann aber auf und die zweite dieser beiden Funsportstädte war für mich eher ein no go als go. Wir entschieden uns dann dem Trouble der Stadt zu entfliehen und stattdessen durch den Kiwi Tierpark zu schlendern. Dort durften wir der Fütterung der beiden Kiwis in einer abgedunkelten Halle zuschauen. Die sehr bedrohte Tierart in Neuseeland (noch sind aktuell 70 000 Vögel vorzufinden von ehemals 2 Millionen) sieht sehr witzig aus mit ihren extrem langen Schnäbel und dem Wissen das diese Tiere nicht fliegen können. Verwechselt werden die Tiere oft mit Wekas, diese sehen ähnlich aus, haben aber einen weitaus kürzeren Schnabel und können ebenfalls nicht fliegen. Weiter konnten wir dort Keas und Papageien bestaunen.
Das nächste Highlight stand an. Gemäss unserem Reiseprogramm war es Zeit für den Fjord Milford Sound. Als
wir aufwachten regnete es und wir brachen mit gemischten Gefühlen auf um die 120 Kilometer dorthin zurück
zulegen. Irgendwann hörte es dann auf zu regnen und nach dem Tunnel klarte es dann vollends auf. Was für ein Naturschauspiel und Traumkulisse. Es war noch viel schöner als ich es erwartet habe und ich machte fast 100
Bilder mit meiner Kamera auf der 90‐minütigen Schifffahrt durch den Fjord. Wir durften in einer Bucht sogar noch Seehunde beim Sonnenbad zusehen und da es in der Nacht davor regnete ergossen sich an vielen Orten Wasserfälle in die Tiefe welche durch die Sonneneinstrahlung regenbogenfarben leuchteten. Auf der Rückfahrt zum Einstiegshafen tauchten dann an der Seite sogar noch Delphine auf. Einfach unbeschreiblich schön dieses von der Unesco geschützte Weltkulturerbe. Einziger Prüfstein für unsere Mägen war die Fahrt aufs offene Meer
um Anitas Bay anzuschauen. Dort musste ich mich dann doch sehr auf etwas stabiles an Land konzentrieren da
wir im Gegensatz zu der Überfahrt auf die Südinsel ohne Pillen starteten ;‐) Nachdem wir immer noch wie völlig weggetreten waren ging es dann weiter Richtung Süden. Ich denke in dieser Nacht träumte ich nur von diesem Fjord ...
Der nächste Tag brachte uns via Invercargill nach Bluff, dem südlichsten Ende des Festlandes von Neuseeland. Unterhalb ist nur noch die Stewart Island zu finden. Das Klima und die Landschaft waren sehr geprägt vom Wind und Jörgen fühlte sich bereits wie in Schweden. Von dort ging es wieder nordwärts weiter auf die Suche nach einem Cafe. Wir gaben die Hoffnung schon fast auf, da sah ich am Highway ein Schild mit Cafe welches landeinwärts zeigte. Wie sich dann herausstellte war dies eine alte stillgelegte Mine welche nun in einen herrlichen Garten umgewandelt wurde. Traumhaft. Wir genossen dort einen super Lunch und wollten uns dann weiter auf den Weg machen. Ab in unser Luxusauto und starten. Doch was war nun schon wieder los: wir konnten den Schlüssel drehen und wenden wir wollten, kuppeln und Gas geben was das Zeug hergab aber die Karre tat keinen Wank mehr. Also hiess es einmal mehr: we have to contact Mark again ... Er sandte uns dann wirklich schnell jemanden aus Invercargill und nach etwas mehr als zweistündigen unfreiwilligen Aufenthalt ging es weiter auf unserer Reise. An der Curio Bay auf einem sehr rudimentär eingerichteten Camping übernachteten wir dann mit Rauschen der wuchtigen Wellen. Was für einen erholsamen Schlaf wir da genossen. Doch davor konnten wir noch ein Pinguinpaar am Strand beobachten welches anscheinend jeden Abend dort kurz an Land geht. Wirklich drollig diese Tiere und lustig ihnen zuzusehen. Dann ging es weiter in den Mount Cook Nationalpark und das einmal mehr sonnig strahlende Wetter liess uns Traumbilder schiessen auf der Fahrt dorthin. Als wir ankamen und uns kurz im Infocenter schlau machten entschieden wir uns gleich noch eine 3‐stündige Wanderung in Angriff zu nehmen entlang des Hooker Trail hoch zu einem Gletscher und entlang einem Haufen anderer Gletscher. Ich muss ehrlich sagen das diese Seite der über 3000 Meter hohen Berge viel imposanter war als die andere Seite mit dem Franz Josef und Fox Gletscher. In dieser Region befinden sich übrigens 19 von 23 der höchsten Berge Neuseelands und ich fühlte mich ein wenig wie zu Hause. Am Ziel dieses Trails war dann der Gletscher mit einem See zu sehen. Was jedoch viel beeindruckender war sind die Eisbrocken welche noch im See schwimmen und man konnte sich glatt die Titanic darin versinkend vorstellen. Wir übernachteten dann im viel benutzten Camping gleich unterhalb der Gletscher. Was für eine herrliche Nacht und am Himmel konnte man die Sterne blitzen sehen da praktisch keine störende Lichtquelle vorhanden war. Tags darauf gingen wir auf die Wanderung ins Tasman Glacier Valley. Die Wanderung führte entlang dem noch vorhandenen Gletscher, jedoch hinter der Moräne durch das Steinbett welches beim gehen stark ermüdete. Nach ca. 1 1/2 Stunden erreichten wir einen Punkt von wo aus man auf den Gletscher sehen konnte. Was für ein tolles Sehspektakel. Der Gletscher war überall voll von Geröll und man hörte immer wieder etwas fallen, da sich der Gletscher laufend weiter bewegt. Wir wollten dann weiter gehen in die Ball Hütte über noch grössere Steinsbrocken und noch unwegsameren Weg als zuvor. Als Jörgen dann ausrutschte und sich leichte Schürfungen zuzog war es genug und ich erklärte die Wanderung dorthin für beendet. Wir fuhren dann weiter zum Lake Tekapo wo es sehr schwierig war einen Campingplatz zu finden. Die Aussicht rund um diesen See ist wunderschön und ein sehr witziges Naturschauspiel konnten wir verfolgen: die Wolkenschwaden schlichen sich langsam über die Berge als würde man sie damit zudecken. Sie kamen aber nicht ganz herüber sondern blieben immer auf halbem Weg hängen.
Der nächste Tag war dann der Fahrt nach Christchurch gewidmet. Wir entschieden uns für die Touristroute 72
und übernachteten am Strand der Stadt bevor die Reise durch Neuseeland ein Ende nahm. Etwas sonderbar anmutend ist das der Strand nicht benutzt wird. Dies ist aber immer noch auf die Folgeschäden des Erdbebens von vor 5 Jahren zurückzuführen erklärte uns der freundliche Herr von der Mietwagenrückgabestation. Er war von einer anderen Vermietstation und fuhr uns auch noch an den Flughafen. Seine Motorhomes schauten um Längen besser aus und man konnte aus seiner Gestik und Mimik erahnen was er von der anderen Agentur hielt. Er müsse aber mit jemandenem zusammen arbeiten da die Kosten für den Unterhalt zweier Depots viel zu hoch seine. Hier die Webadresse seiner Firma welche wir sehr empfehlen können: www.affordablemotorhomes.co.nz
Danke für 3 wunderbare erlebnisreiche Wochen in diesem Naturparadies.
Australien Nach einem 4-stündigen Flug von Auckland nach Brisbane (bei welchem es nicht mal einen kleinen Snack gab) mussten wir in Brisbane den Terminal wechseln und auf den Anschlussflug warten welcher 3 Stunden später ging. Da wir auch noch die Einreisepapiere erledigen mussten dachten wir die viele Zeit sei nötig. Wir waren dann zwar nach knapp 10 Minuten bereits durch den Zoll durch und weiteren 20 Minuten bereits im Inlandterminal angekommen. Nun hiess es warten, warten und nochmals warten. Unser Flug war lange Zeit als "on time" markiert und als es "boarding soon" hiess auf dem Bildschirm begaben wir uns ans Gate. Dann die frohe Nachricht: infolge fehlender Crew verzögert sich der Abflug um unbestimmte Zeit. Irgendwie scheinen wir zur Zeit nicht so vom Glück gesegnet zu sein ;-) Irgendwann haben Sie dann irgendwo doch noch eine Crew gefunden und mit einer Verspätung von knapp etwas mehr als einer Stunde sind wir um Mitternacht in Cairns gelandet. Nichts wie ab zur Autovermietung und dann ins Hotel welches auch alles reibungslos klappte. Wir konnten nach unserer mobilen Unterkunft nun 5 Tage am selben Ort entspannen und die nötigsten Hausarbeiten wie waschen und einkaufen der fehlenden oder ausgegangenen Dinge erledigen. Einige Tage vor unserer Ankunft war ja bereits Zyklon Nathan unterwegs durch Queensland und er sollte noch weiteren Einfluss auf unseren Reiseverlauf haben. Bedingt durch Nachläufer dieses Zyklon war an unserem ersten Tag in Cairns extrem ergiebiges regnerisches Wetter und wir gingen einmal mehr in einen Botanischen Garten und genossen die Zeit im Grünen. Der nächste Tag brachte uns nach Kuranda, einem sehr touristischen Örtchen unweit von Cairns welches man ebenfalls mit einer Gondelbahn oder via eine historische Eisenbahn erreichen kann. Dort sahen wir uns die Barron Wasserfälle an welche auf Grund der Regenfällen der letzten Tag extrem wasserreich war (pro Sekunde könnte man einen Swimmingpool füllen hiess es auf einem Schild). Ein herrliches Schauspiel. Wir entschieden uns dann noch etwas dem Mainstream zu entweichen und starteten eine Wanderung zu einem idyllisch gelegenen Flusslauf in welchem man herrlich erfrischend baden konnte. Tags darauf durfte ich dann mein verfrühtes Geburtstagsgeschenk einziehen und einen Tag auf der Insel Fitzroy verbringen. Die gut 45-minütige Fahrt verging ruckzuck und die Aussicht auf die anderen vorgelagerten Inseln war wunderbar. Auf Fitzroy angekommen entschieden wir uns zuerst die Wanderwege abzugehen bevor Jörgen dann im blauen Taucheranzug schnorcheln gehen wollte. Der Weg auf die Inselspitze war kurz aber bedingt durch die hohe Luftfeuchtigkeit für mich gefühlt ein halber Mount Everest. Oben angekommen durften wir eine herrliche traumhafte Aussicht auf die Insel und den von ihr umgebenenen Inseln geniessen. Kurz noch den Leuchtturm besichtigen welcher mit hässlich weissen Badezimmerkacheln übersät war bis obenauf und dann ab an den Strand. Zuvor holten wir uns noch besagten blauen Schwimmanzug da zur Zeit noch in ganz Queensland erhöhter Quallenalarm herrscht. Der Vermieter gab uns dann Tipps wo es am schönsten sei. An der ersten Stelle war es dann nicht so interessant, aber an der zweiten Stelle konnte ich Jörgen kaum mehr aus dem Wasser kriegen. Er erzählte mir dann was er gesehen hat: er sei mit einer Schildkröte lange zusammen geschwommen bevor dann plötzlich unter ihm ein kleiner ca. 1 Meter langer Hai auftauchte und unter ihm hindurch schwamm. Sein Puls war dann wohl leicht erhöht wie ich seinen Erzählungen entnehmen konnte, aber nichts ist passiert. Im Gegensatz zu einer asiatischen Touristin welche offenbar in Kontakt mit einer Qualle kam so dass sie sogar mit dem Helikopter von der Insel geholt wurde. Natürlich just in dem Moment als alle Schiffe den Hafen verlassen wollten. Da es keinen Helikopterlandeplatz gibt hiess es für den Piloten die Crew abseilen und dann in die Warteschlaufe zu gehen. Für die Ausflugsboote hiess es ebenfalls zurück in die Wartepositition. Und so ging abwechslungsweise der Heli an den Pier und dann wieder ein Schiff und so weiter bis dann endlich alle in den richtigen Fahrzeugen verstaut waren. Was für ein hin und her. Hoffe der Patientin geht es wieder gut.
Tags darauf gingen wir dann auf Grund eines Tipps von der Agentur bei welcher wir den Inseltrip buchten hoch zu den Behanda Wasserfällen. Der Weg führte vom Highway bis zum Ende der Strasse. Das Finden dieser Strasse bedurfte allerdings viel Glück und zuerst fanden wir die Einfahrt natürlich nicht. Vom Ende stand dann ein ca. 45-minütiger Spaziergang entlang des Flusslaufes und einer metallenen Pipeline an. Wir wunderten uns erst darüber doch schon bald tauchten erste Infoschilder auf. Die Röhre dient der Wasserversorgung von Cairns und die Stadt entnimmt dort der üppigen Quelle Frischwasser und führt es in die Stadt. Die Wasserfälle waren wirklich enorm ergiebig und die Entnahme fiel überhaupt nicht auf. Die Fälle zogen sich über mehrere Terrassen mit herrlichen Pools hin und erinnerte zeitweise an das Maggiatal im Tessin. Oben angekommen entschied sich Jörgen dann für ein Bad in diesen Pools. Für mich war das Wasser definitiv zu kalt und mehr als meine Beine bis zu den Waden brachte ich dort nicht rein. Auf den grossen Steinen konnte man sich dann gut ausruhen und mein Blick schweifte durch die Umgebung. Auf der gegenüberliegenden Flussseite machte sich ein Leguan in einem kleineren Baum in den Ästen zu schaffen um anscheinend etwas essbares runter zu holen. Was für ein witziges Schauspiel wie dieser tollpatschige Zeitgenosse da rumhing und zwischen den Ästen mal akrobatisch und mal bald hinunterfallend zu Gange war. Irgendwie schaffte er es dann trotzdem und kletterte mit seiner Beute hinunter. En Guete. Kurz darauf bekam ich einen neuen Freund: ein Schmetterling umgarnte mich und sass abwechslungsweise auf meinem Arm, meinem Knie oder sonstwo auf meinem Körper. Müde und sonnenverwöhnt ging es dann zurück in die Stadt wo Koffer packen angesagt war.
Am nächsten Morgen brachen wir dann nordwärts auf und Jörgens Highlight der gesamten zweimonatigen Reise stand an - Cape Tribulation und Cooktown. Wie aber schon Eingang Cairns erwähnt war Nathan immer noch aktiv und entschied sich dann noch einmal landeinwärts aufzutauchen mit Stärke 3 von 5. Natürlich sollte ersten Berechnungen zu Folge das Auge genau auf unseren nächsten Halt treffen. Da wir jedoch nichts gehört hatten von unserer Unterkunft fuhren wir mit gemischten Gefühlen mal los. Auch die Dame bei der Fähre machte keine Anstalten als wir sagten wir hätten gerne ein Retourticket für in 4 Tagen. Beim Mittagessen dann in Cape Tribulation erklärte uns die Dame des Hauses das sie gehört habe, dass das Resort morgen geschlossen werde. So war es dann tatsächlich auch als wir ankamen. Wir durften eine Nacht im Dschungelhaus schlafen welches witzigerweise den Namen "Escape" trug. Der junge Mann erklärte uns das die gesamte Umgebung evakuiert werde, alle um 13 Uhr abgeholt werden und mit dem Bus nach Cairns gefahren werden. Er annullierte uns dann freundlicherweise auch gleich noch unsere nächste Buchung welche noch weiter oben in Cooktown war. Jörgen war sehr deprimiert an diesem Abend da er sich so sehr auf diese Woche im Dschungel gefreut hatte und nachdem es bei seinem letzten Besuch hier auch schon nicht klappte nach Cooktown zu fahren war er voller Vorfreude darauf. Die Frage war nun: was machen wir nun mit der ganzen sprichwörtlich ins Wasser gefallenen Woche. Wir brüteten über dem Reiseführer und teilweise auch im Internet sofern es dann verfügbar war. Es gab nur schwaches Wifi und keine andere Möglichkeit eines Kontaktes mit der Aussenwelt. Irgendwann sahen wir dann ca. 200 Kilometer südlich eine ähnliche Möglichkeit für einen Aufenthalt Nähe Strand mit Regenwald um den Bungalow herum. Ich überzeugte ihn dann mal eine Nacht auf sicher zu buchen damit wir dann falls wir unterwegs irgenwo Halt machen wollten dies auch in aller Ruhe tun können. Als wir am nächsten Morgen aufwachten war es wirklich unheimlich - alle Tiere waren offensichtlich schon vorher weggegangen und somit herrschte eine völlig unnatürliche Ruhe im Dschungel. Kein Zwitschern eines Vogels oder sonstige Tiergeräusche. Wir gingen dann zum Frühstück an den Strand und sahen das der Wasserpegel bereits die am Vortag noch vorhandenen Strände unter Wasser gesetzt hatte. Am Horizont waren die schweren dunkelgrauen Regenwolken unschwer zu erkennen und wir fühlten uns auch nicht mehr ganz so wohl. Kurz gegessen und dann nichts wie weg hier. Auf der Fahrt bis zur Fähre in Daintree Village begann es dann auch schon wie aus Kübeln zu regnen und an mehreren Stellen konnte man schon sehen wie auf der Seite der Strasse die Bäche anschwollen. Bei der Fähre hiess es dann nicht hinunter darauf fahren sondern hoch darauf fahren. Der Fluss führte bereits ein Vielfaches an Wasser und einige Stunden später wurde der Betrieb komplett eingestellt. Nathan sollte dann allerdings weiter oben auf Land treffen als ursprünglich angenommen, jedoch mit einer Stärke von 4 von 5. Wir waren jedoch froh hier raus zu sein und trotz der grauen Wolken und immer mal wieder Regen südwärts in die "Sicherheit" zu fahren. In Mission Beach angekommen, so hiess der Ort wo wir gebucht haben, suchten wir die lokale Information auf in welcher uns die sehr nette Damen mit unglaublich vielen Infos zu Wanderung und und und eindeckten. Irgendwo in der Mitte ihrer Erklärungen hörte ich glaube auf ihr zuzuhören ... Wir schauten uns dann auch noch weitere Unterkünfte an um für die Folgenächte gerüstet zu sein bevor wir zur gebuchten Unterkunft für diese Nacht fuhren. Hier angekommen begrüssten uns Sharon und Steve sehr herzlich und familiär und deckten uns ebenfalls mit noch mehr Infos zur Region zu. Sie führten uns dann zusammen mit unserem Begrüssungskuchen in unseren Bungalow inmitten einer traumhaften Regenwaldanlage. Wir sind definitiv im Paradies angekommen und das konnte man sicherlich aus unseren Augen entnehmen. Nach kurzer gegenseitiger Absprache verlängerten wir unseren Aufenthalt hier gleich um 5 Nächte und bekamen erst noch einen super Preis dafür. Abgesehen von der Top Unterkunft unterhalten die Beiden ebenfalls eine Wildlife Care Station in welcher sie angefahrene oder kranke Tiere auf Zeit wieder aufpäppeln und danach in die Freiheit entlassen. Aktuell sind hier Wallabys, Schlangen, eine Eule und noch einige andere Tiere. Wir durften die Wallabys sogar in die Arme nehmen. Am liebsten hätte man die Kleinen gleich mit nach Hause genommen. Am Tag 1 nach unserer Flucht vor Nathan hatten wir uns auf einen weiteren Regentag eingestellt doch wir wurden positiv überrascht von der Sonne welche uns ins Gesicht lachte. Wir assen dann umgeben von den Wallabys Frühstück und entschieden uns für den Kennedy Walk dem Strand entlang. Auf Anraten unserer Hosts nahmen wir die 3 Stunden erst am Nachmittag in Angriff. Eine herrliche Wanderung bei welcher, so vermute ich mal, aus jeder meiner Poren riesige Wasserfälle des Schweisses entwichen. Die Wanderung war wunderschön und auch hier durften wir wieder nebst einem Traumstrand wieder viele exotische Tiere bewundern. Spinnen, Frösche, Krebse, etc. rundeten den Ausflug vollends ab. Glücklich stürzten wir uns nach der Rückkehr in den Pool welcher ebenfalls sehr idyllisch eingebettet in diesem Dschungel liegt. Wie wir erfuhren werden wir für die kommende Tage immer nachmittags Kuchen in unserem Bungalow vorfinden. Ich bin definitiv im Paradies angekommen ;-)
Nach dem morgendlichen Knuddeln der Wallabys nach dem Frühstück fuhr uns unsere Host Mum zum einen Ende des 9.2 Kilometer langen Licuala Walking Tracks. Wir hatten zuvor unseren Wagen am anderen Ende des Tracks geparkt. Als Sharon uns ablud wünschte sie uns viel Glück. Bald darauf wussten wir warum. Auf dem 2 Meter breiten Weg machte es sich über etwas mehr als die halbe Breite eine Schlange breit welche keine Anstalten machte ihren Sonnenplatz zu räumen. Mit zittrigen Knien schlängelte sich Jörgen an ihr vorbei und ich dann mehr oder weniger elegant hinterher und am Schluss rennend davon. Puh, was für ein Start. Der Rest der Strecke verlief dann nicht mehr so aufreibend und wir sahen immer mal wieder einige wilde Tiere. Nach ca. 6 Km wurde der dann Weg so richtig eng und wir durften uns bücken, Pflanzen beiseite schieben oder gar wegschlagen damit wir durchkamen. Das volle Dschungelprogramm also. Am Schluss wartete dann die Belohnung mit einem schönen Flussverlauf in welchem man baden konnte. Allerdings waren die Mücken so zahlreich das wir darauf verzichteten. Der nächste Tag brachte uns dann in die Murray Fälle, einen langen zweistündigen Strandspaziergang in etwas brütender Sonne, die besten Fish & Chips dieser Region und am Schluss zum Alligators Nest (Flusskreuzung) wo man wunderbar wiederum baden konnte. Entgegen dem Namen waren dort allerdings keine Alligatoren zu sehen. Zuhause empfing uns Sharon bereits mit einem Kuchen und der nächsten Überraschung: wir durften die Wallabys füttern. Sie drückte jedem von uns eine kleine Flasche gefüllt mit einem Powercocktail in die Hand und die kleinen süssen Racker stürzten sich wie wild auf uns. Die Flaschen waren im Nu leer und vor allem Kenny konnte kaum genug aus der Flasche kriegen und drückte mit seiner Pfote immer wieder auf den Saugstutzen um mehr und schneller an die Nahrung zu kommen. Was für ein Erlebnis. Danach führte uns Steve noch durch die Wohnung in welcher wir die übrigen Tiere welche gerade temporär zu Gast sind zu bestaunen. Da waren zwei Eulen. Die eine mit roten Augen und einem spannenden grau/schwarzen Federkleid welches aussah wie eine Baumrinde. Er war nun am Ende der Pflege angelangt und durfte am gleichen Abend wieder in die Freiheit entfliegen welche sie aber nicht in Anspruch nahm und anscheindend die gute Pflege weiterhin geniessen wollte. Die andere Eule ist in den nächsten Tagen daran. Neben diesen beiden waren da noch eine Boa und eine andere Schlange, ein Hund, ein Papagei und drei Hühner. Hoffe habe kein Tier vergessen.
Nach dem nächsten Frühstück war offenbar die Zeit reif für Spicy - einer ca. 1.5 Meter langen Python. Da mich Schlangen nicht sonderlich begeistern, seilte ich mich kurz mit dem Bedürfnis einer Toilette ab. Als ich zurück kam hing die Schlange bereits an Jörgen und er wirkte sichtlich etwas steif. Ich hätte wohl gleich eine Herzattacke gehabt und befand mich in sicherer Distanz. Meine Neugier liess es aber nicht zu einfach nur so dazustehen und ich fasste die Schlange ebenfalls an und spürte auch die massiven Muskeln welche sich über ihren ganzen Körper verteilt befanden. Das war dann aber auch schon alles, in den Händen halten wollte ich sie dann doch nicht. Danach begaben wir uns auf den angeblich strengsten Wanderweg dieser Region (Bicton track). Etliche Hinweise sprachen vom Weg welcher nicht für jedermann sei. Wohlverstanden, wir sprechen hier jeweils von Wegen von 2-3 Stunden und einer Höhendifferenz von max. 200-300 Meter. Wir mussten also lauthals lachen als wir oben nach 40 Minuten bereits auf dem "Gipfel" waren und genossen die Aussicht. Danach gönnten wir uns mal einen Faulenznachmittag am schönsten Strand dieser Region... Der nächste Ausflug führte uns in den Tully Gorge Nationalpark. Wir schauten dort den Riverraftern zu und machten einige Schritte entlang dem Flusslauf bevor wir dann wieder in Alligators Nest den Tag ausklingen liessen bei einem erfrischenden Bad. Und das erste Mal das auch ich mich ins nasse Kalt begab - herrlich.
Japan Am nächsten Morgen begann die Reise nach Japan. Der Weg führte uns über Singapur nach Tokyo und ich durfte endlich mal in einem A380 fliegen. Etwas aufgeregt war ich schon wie es sich anfühlt mit 470 Mitreisenden zu fliegen. Fazit: es ist etwas ruhiger im Flugzeug aber es hat genau so Turbulenzen wie in einem normalen Flieger. Nach der Landung ging es dann durch die Immigration weiter in die Innenstadt welche ca. 60 Km vom Flughafen entfernt liegt. Da wir bereits an den vielen Möglichkeiten in die Stadt scheiterten liessen wir uns am Schalter helfen damit wir auf den richtigen Weg kamen und - Google Maps sei Dank - wussten wo wir umsteigen mussten und wie lange danach zu Fuss zu gehen war. Im Hotel angekommen konnten wir noch nicht ins Zimmer und durften somit müde die windige und kalte Stadt erkunden. Es tat zwar gut die Beine zu bewegen, aber der Kälteschock war doch etwas sehr hart (nicht mal knapp halb so warm wie vortags in Australien). Für das Nachtessen am Abend hiess es dann "Finde eine Speisekarte welche du auch verstehen kannst". Schwieriger als angenommen entschlossen wir uns dann doch in ein Restaurant zu gehen welches draussen keine englischen Menus angeschlagen hatte, aber immerhin das Essen in einer Vitrine ausstellte. Drinnen brachte man uns dann eine Karte welche wir verstanden und das Essen war a) super günstig und b) super gut. Am nächsten Morgen starteten wir dann unser Experiment Mietauto in Japan. Vorab mussten wir ja bereits eine japanische Übersetzung beantragen und diese ins Hotel senden lassen. Bepackt mit allem ging es auf die Suche nach der Vermietstation in der Stadt. Nicht ganz einfach, aber wir fanden in einem Hochhaus ein winziges Schild und dann mit dem Lift zwei Stockwerke runter in den Untergrund und durch Gänge auch den Vermieter in einem rauchigen Office (ja, leider ist ist rauchen überall in Japan erlaubt - auch noch immer in den Restaurants). Entgegen meiner Annahme das wenigstens diese Person englisch sprechen konnte war dies auch hier nicht der Fall. Gut hatten wir auf der englischsprachigen Webseite vorab bereits alles genauestens inspiziert und gebucht. Somit mussten wir nur noch schauen das wir wieder alle Papiere zurück kriegten und der Vermieter brachte uns ein weiteres Stockwerk tiefer zum Auto. Fühlte mich langsam wie ein Maulwurf der tiefer und tiefer gräbt ;-) Unten angekommen liessen wir uns dann noch das Navi auf Englisch einstellen und der Vermieter fuhr uns rauf ans Tageslicht. Dort überreichte er uns den Schlüssel und verschwand im Haus. Ich bemühte mich dann das Navi zu verstehen welches nur sehr spärlich englische Worte zeigte. Das Meiste war japanisch. Jörgen wollte bereits runter zu dem Herrn, doch ich fand heraus das nach Eingabe einer Telefonnummer (nicht etwa einer Adresse wie bei uns) das Navi funktionierte. Los ging es und natürlich verpassten wir bereits die erste Auffahrt auf die Autobahn. Irgendwann waren wir dann doch auf einer und liessen die Stadt nach etlichen Mautstellen hinter uns. Die etwa 250 Km nach Matsumoto kosteten stolze 50 Franken Maut. Im Verhältnis zu Lebensmittel- und Benzinkosten ein horrender Betrag. Natürlich war auch das Wetter hier immer noch grau und regnerisch, aber immerhin mit 18 Grad fast schon heiss. Wir schauten uns dann noch das örtliche Schloss an welches das älteste Holzschloss Japans ist. Die nächste Entdeckungen waren wieder mehr naturbezogen. Wir durften in Daio eine Wasabi-Farm besichtigen. Diese Pflanze ist dem Meerrettich ähnlich und wird in fliessendem Gewässer in Steinbeeten angepflanzt. Im dazugehörigen Shop konnte man allerlei Essenswaren mit Wasabi ausprobieren. Wir kauften danach Schokolade, Kuchen, Pfeffer, Kekse und hätten gerne auch eine Tube Wasabi mit nach Hause genommen. Leider ist dies ohne Kühlung nicht machbar. (bei den aktuellen Temperaturen so knapp um die 10 Grad tagsüber wäre es wohl einen Versuch wert gewesen ...) Nachdem wir so leicht durchgefroren waren gönnten wir uns einen Ausflug in einen Onsen. Dies ist ein japanisches Bad aus einer heissen Quelle. Uns wurde dann vom Rezeptionisten sehr freundlich bei der Bedienung des Automaten geholfen inkl. Badtuchausleihe und er brachte uns dann bis zur Garderobe. Wir hätten dies wohl nie geschafft da wie immer alles nur auf japanisch angeschrieben war. Wir haben uns via Internet vorbereitet damit wir uns auch richtig benahmen im Onsen wie z.B. dem Waschritual und wie man das Badetuch zu gebrauchen hat, etc. Dann also nichts wie rein in das heisse Bad. Ui, war das heiss mit 40 Grad. Ich sah nach kürzester Zeit aus wie ein Hummer und fühlte mich al dente. Die Aussicht aus dem Natursteinbecken ins gesamte Tal über beide Städte war sensationell, jedoch war mir das Wasser dann doch ein paar Grade zu warm. Ich genoss daher oben bei einem Drink die Aussicht aus den riesigen Panoramafenstern. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Autofahrt von Matsumoto Richtung Kyoto - der ehemaligen Hauptstadt Japans. Wir fanden ein Hotel ca. 15 Km ausserhalb von Kyoto welches am Lake Biwa-ko liegt. Dies ist der grösste Süsswassersee Japans und wir gingen ein wenig spazieren über die Brücke hinüber nach Otsu. Welch ein Wind bliess da und dies machte die eh schon tiefen 10 Grad gleich nochmals gefühlt etwa um so viel tiefer. Doch da das Grau ausnahmsweise etwas dünner war konnte man die umliegenden Berge erkennen und somit ergab sich ein schönes farbliches Schauspiel. Da es am Abend noch etwas mehr windete entschieden wir uns für ein Restaurant gleich um die Ecke. Die näcchste Fahrt brachte uns nach Kyoto, die Stadt der über 1600 Tempel. Wir beschränkten uns jedoch auf einige wenige da das Wetter immer noch unglaublich garstig und winterlastig war. Die Temperaturen erreichten wohl kaum 10 Grad und die Bise blies unerbärmlich. Wir sahen uns auf die beiden Tempel Kinkaku-ji (Goldener Pavilion) und Gingaku-ji (Silberner Pavilion) und den Hirano Shrine an. Mir persönlich gefiel der silberne Pavilion am besten. Doch was war das am Tag 5 unseres Japan Trips, etwas rundes gelbes umgeben von blau und weiss - ah genau, dies ist die Sonne welche uns an diesem Nachmittag die Aufwartung machte. (Wie war das nochmals mit dem Land der aufgehenden Sonne?) Dies tat so gut. Danach stand der Besuch des Kyoto Imperial Palace Park an. Eine riesige Grünfläche inmitten der Stadt dominiert von dem ebenso riesigen Kaiserpalast, welcher in Gruppenführungen besichtigt werden kann.
Wir waren jedoch zu spät daran und unsere
Fahrt führte uns weiter nach Nara. Als wir im Hotel ankamen bemerkten wir das
wir für ein japanisches Lovehotel gebucht hatten. Dies sind Unterkünfte in
welchen sich die Japaner jeweils für einige Stunden miteinander vergnügen da
die räumlichen/wohnungstechnischen Verhältnisse ein Liebesspiel nicht immer
zulassen. Die ganze Anlage war super steril und für uns als Europäer wohl eher
nicht das was wir uns unter einem romantischen Zimmer vorstellen. Der ganze
Raum war ohne öffnungsfähiges Fenster, die Läden abgedunkelt mit Holzläden und
die Rezeptionisten bekam man nur zu Gesicht wen man nach ihnen klingelte.
Selbst draussen auf dem Parking gab es Tafeln mit welchen man die Autonummer
verdecken konnte. Das Zimmer besass einen Massagestuhl, einen Jacuzzi, diverse
Hilfsmittel fürs Liebesspiel welche man so benötigt und man konnte sich sogar Kleider
ausleihen zum das Verlangen so richtig in Gang zu bringen. Wir amüsierten uns
jedenfalls köstlich ab allem, aber waren auch froh am nächsten Morgen wieder in
ein Hotelzimmer ohne klaustrophobische Züge zu dislozieren. Weiter führte uns
der Weg auf die Kii-Halbinsel. Die Fahrt dorthin entwickelte sich zu einem sehr
schönen Weg raus aus dem nicht endenden Häusermeer und Grau, rein in Ruhe und
unbebaute Grünflächen. Was für eine wohltuende Abwechslung für uns als
Naturfreunde. Und sogar ein wenig Sonne drückte zur Belohnung durch die grauen
Wolken. Wir übernachteten in Koshimoto wo wir vorher noch die vorgelagerte
Insel Kii-Öshima und deren Leuchtturm besichtigten. Wunderbar diese Klippen und
praktisch keine Leute. Zudem gönnten wir uns nach dem windigen Erlebnis noch
einen wohltuenden Onsen im Hotel. Herrlich ebenfalls mit dem Aussenbecken unter
dem aufklarenden Sternenhimmel. Wohltuend nach dem Städtemeer zwischen Tokyo
und hier. In der Nacht begann es jedoch stürmisch zu werden und zu regnen was
das Zeug hergab und unsere Pläne für die Reise nach Nagayo fielen
sprichwörtlich ins Wasser. Doch die Fahrt entlang der Küste war so oder so das
Beste dieser Reise für uns. Wäre das Wetter besser gewesen hätten wir noch den
einen oder anderen Abstecher ins Landesinnere dieser Halbinsel gemacht. Eine
witzige Begegnung hatte ich als ich dringend auf die Toilette musste und bei
einer Mautstelle dann auch ein WC entdeckte. Nur war die Krux das wir auf der
einen Seite stande und sich die Toilette auf der anderen Seite der 6 spurigen
Autobahnmautstelle befand. Überall Abschrankungen und natürlich alles in bestem
japanisch angeschrieben was zu tun ist um den Lokus zu erreichen. Ich ging dann
in die Unterführung trotz roter Hinweise. Nachdem ich mein Geschäft erledigt hatte
und ich wieder rüber musste dachte ich, es sei besser oben rüberzulaufen da ja
niemand durchfahren kann ohne zu bremsen und die Barrieren passieren kann. Also
null Risiko dachte ich und weit und breit kein Auto. Also ging ich oben drüber
bis ein Angestellter wie eine Furie irgendwo aus dem nirgendwo rausrannte und
wie wild auf japanisch schimpfte und fluchte und mit einer roten Fahne den
nicht vorhandenen Verkehr aufhalten wollte. Ich verstand nur Bahnhof und wollte
dann die Unterführung nehmen. Der nette Herr begleitete mich immer noch in
einem bösen Tonfall folgend die ganze Zeit durch bis ich beim Auto war und
eingestiegen war. Da fragt man sich doch glatt wo die japanische Gelassenheit
geblieben ist ;-) Dann auf einmal sagte er "have a save trip" und machte
sich aus dem Staub. Die Reise von Nagayo führte uns nun weiter nach Yamanaka wo
wir unsere erste Nacht in einem japanischen Roykan (traditionelles Gästehaus)
verbrachten. Die zwei älteren Ladies welche das Guesthouse führen konnten zwar
nicht eine Silbe englisch, aber irgendwie verstanden sie immer was wir wollten
und sonst zeigten wir mit Händen und Füssen was wir wollten oder sie folgten
uns bis wir zeigen konnten was wir gerne hätten. Draussen war es mit 9 Grad
überaus kalt und der Mount Fuji konnte nicht mal ansatzweise erkannt werden da
der Nebel über dem Dorf hing wie im tiefsten November. Also hoffen wir mal das
morgen das Wetter besser ist und wir mindestens die Umrisse erkennen können von
den Bergen rund um uns. Als wir am nächsten Morgen unsere Vorhänge in unserem
japanischen Schlafgemach öffneten staunten wir nicht schlecht als wir den Mount
Fuji dann tatsächlich sehen konnten bei halb blauem Himmel. Der Berg war noch
zum grössten Teil mit Schnee bedeckt, aber die Ansicht war beeindruckend. Also
schnell frühstücken und dann nichts wie raus hier. Man weiss ja nie wie lange
sich der Berg zeigt. Wir fuhren dann an die gleiche Stelle wie am Vortag und
machten wieder ein Foto zum Vergleich. Dann klapperten wir noch alle 5 Seen
rund um den Mount Fuji ab (Lake Yamanakako, Lake Kawaguchiko, Lake Saiko, Lake
Shoijko und Lake Mososuko). Von jedem dieser Seen konnte man den Fuji
bestaunen, nur vom letzten hatten wir kein Glück mehr und Wolken verdeckten die
Sicht auf den heiligen Berg. Lake Kawaguchiko erkundeten wir zudem auf einem
Spaziergang rund herum. Wir dachten dies sei eine kurze Sache, entwickelte sich
dann aber zu einem 4-stündigen Parcours und ich war nicht mehr so gut Kirschen
essen da wir ohne Essen und Trinken loszogen. Für einmal war ich Japan sehr
dankbar das sie an allen möglichen und unmöglichen Orten Automaten mit
Getränken hatten und ich somit mal meinen Durst stillen konnte. Die Fahrt nach
Tokyo war dann ebenfalls eine sehr mühsame Angelegenheit. Angelockt von diesem
herrlichen Wetter merkten wir das die Welt leicht überbevölkert ist und sich
die Fahrt ins 120 Kilometer entfernte Tokyo über fast 4 Stunden hinzog. Den
letzten Teil in Tokyo verbrachten wir dann ganz angespannt da die Fahrt über
Brücken, Kurven und Tunnels nicht ganz so einfach ist und alle Ampeln und
Strassenhinweisschilder ebenfalls noch berücksichtigt werden sein sollten. Wir
erreichten dann Schlag 20 Uhr die Autovermietstation wie abgemacht. Uh, war
dies knapp und wir waren froh am Ziel zu sein und mein Chauffeur gönnte sich
ein wohlverdientes Bier. Danke für die sicheren Fahrten in allen Ländern. Müde
sanken unsere Köpfe dann bald ins Kissen und der letzte Morgen brach bald an.
Als wir die Vorhänge öffneten zeigte sich Tokyo einmal mehr von seiner
hässlichen und nasskalten Seite (wie bereits beim ersten Besuch wo wir hofften
wenigstens auf der Rückreise mit trockenem Wetter oder gar etwas Sonnenschein
beglückt zu werden). Somit wurde die Stadtrundfahrt in einem Doppeldeckerbus
mit geschlossenem Dach zu einer speziellen Fahrt und man konnte sich vorallem
beim ersten Loop leibhaft vorstellen wie grossartig dies bei klarem Wetter sein
würde. Leider sollte uns dies nicht vergönnt sein und unsere Schuhe waren auch
nicht mehr so wasserfest wie noch zu Beginn und wir entschlossen uns daher für
einen Rückzug ins Zimmer und dann ein Nachtessen in unmittelbarer Hotelnähe.
Somit war dies der Abschluss unserer zweimonatigen Reise durch die
verschiedensten Kulturen, Jahreszeiten und Essensgewohnheiten. Noch ein paar
persönliche Anmerkungen zu Japan: nur Bares ist Wahres - trotzdem das Japan so
automatenvernarrt und technikafin ist, die Devise lautet nichts ist stärker als
Noten und Münzen aus Yen (wenn man dann auch welches aus einem Geldautomaten
rauskriegt - welches ebenfalls eine reine Glücksache sein kann); Mautgebühren
auf Autobahnen - diese gehen ganz schnell ins Geld und ich glaube wir spendeten
über 30 000 Yen an den japanischen Staat (etwa 240 Franken); Toiletten - immer
wieder faszinierend mit wie vielen Knöpfen und beheizbarem Sitz die Dinger
ausgestattet waren, es gab jedoch auch einfach nur Löcher im Boden zur
Verrichtung der Notdurft; Tokyoter öV-System - in einem Wort: chaotisch und
nur schwer zu verstehen solange man sich nicht nur in einer der 3
Betreibergesellschaften bewegt.
Vorteil nach all dem nassgrauen Wetter:
wir sind überhaupt nicht böse das es nun ein Ende hat und wir heimgehen dürfen
- schliesslich erwarten uns Temperaturen von 20 Grad und mehr zu Hause :-).
Hong Kong / Neuseeland / Australien / Japan
16./17. Februar 2015 LX138 (Zürich-Hong Kong), 22.40-17.30 Uhr
21./22. Februar 2015 NZ80 (Hong Kong-Auckland), 17.50-9.50 Uhr
13. März 2015 NZ805 (Christchurch-Brisbane), 15.35-16.30 Uhr
13. März 2015 VA799/NZ7522 (Brisbane-Cairns), 20.05-22.25 Uhr
27. März 2015 JQ978 (Cairns-Perth), 18.15-21.15 Uhr
3. April 2015 SQ226 (Perth-Singapore), 14.05-19.30 Uhr
3./4. April 2015 SQ638 (Singapore-Tokyo), 23.55-08.00 Uhr
14. April 2015 LX161 (Tokyo-Zürich), 10.25-15.50 Uhr