Nach dem Einschiffen kam das Highlight gleich zu Beginn der Reise: die Ausfahrt aus dem Hafen von Venedig durch den Canale Grande! Das grosse Schiff quetschte sich durch den eng geschlungenen Kanal in einer sehr bedächtigen Ruhe und somit konnte man während gut 30 Minuten vom Oberdeck aus das vorbeiziehende Venedig anschauen. Ein Spektakel sondergleichen, vorallem wenn die untergehende Sonne die ganze Szenerie noch in ein diffuses Licht setzt. Hatte das Gefühl die ganzen Reisenenden würden nur auf der Stadtseite stehen und hinausschauen ... Zudem wurde während der Ausfahrt über die Lautsprecher klassische Musik gespielt - ein Traum! Jemandem schien die ganze Sache wohl etwas zu sehr zuzusetzen und so erhallte gut ein paar Stunden nach Ausreise via die Lautsprecher die Info «Alpha, Alpha, Alpha». Jene die mit RCI vertraut sind können sich nun einen Reim darauf bilden den anderen seis kurz erklärt. Die Schiffscrew hat für die verschiedensten Notfälle mit Reisenenden an Bord verschiedene Codes um die Besatzung zu lotsen. Alpha war der Dringendste denn dann gehts jemandem so schlecht das ein Defi her muss. Dummerweise war ich gerade zur falschen Zeit am falschen Ort und somit sah ich das im Spa eine Frau mit Herzmassage versucht wurde wieder zu beleben, ob es gelang oder nicht entzieht sich an dieser Stelle meiner Kenntnis - ich hoffe es für sie - sie hätte definitv sonst was verpasst.
Nach einer kurzen Fahrt über Nacht haben wir am Morgen dann in Koper angelegt. Eine kleine herzige Stadt welche vom Aussehen und Baustil her sehr an Österreich erinnert. Es war allerdings ein zu kleiner Ort als das Ausflüge angeboten wurde. Mein Highlight: ich fand endlich den in der Schweiz nicht mehr erhältlichen Deo wieder ;-)
5. September 2011 Ravenna (Italien)
Was soll ich bloss zu Ravenna sagen ... Der Hafen lag derart weit von der Stadt entfernt das ich mich vorallem auf Grund der unsicheren Wetterlage dazu entschloss auf dem Schiff bzw. im Hafengelände zu bleiben. Eine Fahrt in die Stadt hätte zudem für Hin- und Rückfahrt eine Stunde in Anspruch genommen und wäre mit 20 Franken zu Buche geschlagen. Deshalb entschied ich mich dann dazu den langen Steg im Hafen zu erkunden. Ich lief und lief und lief und nach ca 25 Minuten hatte ich das Ende erreicht. Habe in meinem Leben noch nie einen so weit ins Meer hinaus ragenden Steg gesehen und mein, doch nicht gerade kleines Schiff, sah in der Ferne so wie ein eine kleine Konservendose aus. Flugs wieder zurück gegangen und wieder mal dem Hobby an Bord eines Kreuzers gefrönt - genau, dem Essen.
Auf der Fahrt in die Nacht hinaus bot sich dann ein seltenes Spektakel. Und zwar gab es ein Wetterleuchten in der Ferne auf der einen Seite und auf der anderen Seite sah man den sternenklaren Himmel. Ich begab mich also an meinen Lieblingsort auf dem Schiff, ganz vorne auf dem Bug, von welchem man das Ganze praktisch ohne störende Lichteinflüsse noch besser betrachten konnte. Die Blitze tauchten den Nachthimmel und vorallem deren Wolken in ein schaurig schönes Spektakel und ich sah eine lange Zeit dem Treiben zu wie viele andere übrigens auch - eine ganz spezielle Stimmung.
6. September 2011 Bari (Italien)
In Bari konnten wir auf Grund eines Generalstreikes der Italiener erst mit 3 Stunden Verspätung und entsprechend reduziertem Landgang anlegen. Der Hafen konnte auf Grund seiner sehr schön erhaltenen Altstadt als durchaus gelungen betrachtet werden und vorallem die Lampen entlang des Hafens haben mich sehr fasziniert. Zusammen mit dem Wolkenspiel/blauen Himmel gab es immer wieder sehr schöne Sujets. Nach dem Nachtessen an Bord ging es dann zur Show. Es traten die Beatle Maniacs auf, eine Coverband der Beatles. Eine fantastische Show welche vorallem die älteren Semester im Saal dazu brachte mitzusingen und mitzutanzen. Etwas später dann noch die Love & Marriage Show welche auf Grund der Fragen an die Teilnehmer erst nach 23 Uhr begann. Es waren dort 3 Ehepaare (eines aus Israel, 2 Monate verheiratet, eines aus Amerika, 30 Jahre verheiratet und eines aus Norwegen, 49 Jahre verheiratet) welche Fragen der Host beantworten mussten. Sehr lustig und vorallem die Norweger brachten viel Stimmung in den Saal. Nach über einer Stunde wurde dann das beste Paar prämiert. Danach gings dann aufs Zimmer bei ziemlich starkem Seegang - Stugeron sei Dank das ich nichts davon merkte ...
7. September 2011 Dubrovnik (Kroatien)
Dann der Morgen danach anlegen in Dubrovnik. Für mich eine der schönsten Hafenstädte im Mittelmeerraum. Eine wunderbar nach dem Krieg wieder aufgebaute Altstadt und ich erinnerte mich gerne an meinen Kroatientrip und meine Hostmum zurück. Leider reicht die Zeit nicht mehr sie zu besuchen. Am Abend dann die perfekte ABBA Imitation mit der Gruppe ABBA Max. 1 Stunde lang durften wir den Hits der schwedischen Gruppe lauschen mitsingen, tanzen und gute Laune haben. Mich hat vorallem eine ältere Damen hinter mir sehr amüsiert - hatte die Gute doch ein Taktgefühl welches schlimmer war als das einer meiner Verwandten ;-) Die traf mit Klatschen nun wirklich nicht einen Trommelschlag - unglaublich. Nach dieser Show gings dann froh gelaunt auf zur Pooldeckdisco unter dem freien Sternenhimmel welche dann im Verlauf der späteren Nacht irgendwann endete. Super DJ. Am nächsten Morgen hätte ich dann dadurch fast noch das Frühstück verpennt - wird nämlich nur bis 11 Uhr serviert ...
9. + 10. September 2011 Venedig (Italien)
Der nächste Tag war zuerst ein Seetag in welchem man sich nochmals so richtig erholen konnte an Bord und die Brise des Fahrtwindes tat sooo gut. Das Meer war so ruhig als das man darauf fast hätte Wäsche bügeln können . Am Abend dann noch eine coole Rateshow namens «The Quest» in welchem ein Teamcaptain möglichst rasch irgendwelche Gegenstände des Teams der Spielleiterin bringen musste. Wirklich sehr unterhaltsam und mit viel Tempo. Leider fand die Show nicht in der Eisarena statt was etwas die Mitmachtätigkeit der trägen Reisenden hemmte.
Die letzte Show an Bord war die Farewell Show. Es traten zwei Künstler auf welche nur mit dem Schattenspiel Ihrer Hände Personen nachmachen konnten. Ein besonderer Leckerbissen sind die Top Ten Fragen der first time cruiser's - see here ... Gesamthaft habe ich 1964 nautische Seemeilen zurückgelegt und wieder extrem viel Schönes gesehen und erlebt. Werde bestimmt wieder mal eine Cruise unternehmen :-)